„Weil Kontroversen lohnen“ – Hannah Ebert und Marica Ohnstedt nahmen am Regionalwettbewerb Jugend debattiert teil
- Posted by Schulleitung
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- Date 17.02.2023
Am 9. Februar fand im Kasseler Wilhelmsgymnasium der Regionalentscheid des Wettbewerbs Jugend debattiert statt. Insgesamt 16 Schülerinnen und Schüler der Bundespräsident-Theodor-Heuss-Schule Homberg (Efze), des Engelsburg-Gymnasiums Kassel, der Gustav-Heinemann-Schule Borken und des Wilhelmsgymnasiums stritten auf hohem Niveau, fair und redegewandt über aktuelle politische Themen.
In ihren Begrüßungsansprachen betonten Uwe Petersen, der Schulleiter des Wilhelmsgymnasiums, und Matthias Walz, der Organisator des Wettbewerbs, wie wichtig inhaltlich fundierte Debatten gerade in Zeiten oftmals oberflächlicher und unsachlicher Social-Media-Auseinandersetzungen seien. Zudem veranschaulichte Herr Petersen, wie leicht man mittlerweile in die Irre geführt werden könne, denn einen Teil seiner Ansprache habe er die berühmt-berüchtigte KI-Anwendung ChatGPT verfassen lassen, was dem Publikum kaum aufgefallen sein dürfte. Direkte Kommunikation und kritisches Denken erscheinen somit wichtiger denn je.
In der Altersklasse I (Jahrgänge 8 bis 10) befasste man sich in den Qualifikationsdebatten mit der Frage, ob eine Obergrenze für den täglichen Wasserverbrauch pro Person eingeführt werden solle. In dieser Altersklasse nahmen Hannah Ebert und Marica Ohnstedt für die GHS Borken teil. Anhand der Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft entschieden die Jurorinnen und Juroren, wer letztlich die Finaldebatte bestreiten durfte. Trotz ihrer Courage und ihrer guten Vorbereitung gehörten Hannah und Marica zwar leider nicht zu den vier Finalistinnen, konnten das aber verschmerzen, zumal ihre Konkurrentinnen und Konkurrenten wirklich stark gewesen seien.
Im Finale zu der komplexen Frage, ob öffentliche Grünanlagen mit essbaren Pflanzen bepflanzt werden sollten, die von der Bevölkerung frei geerntet werden dürfen, setzten sich Maja Breithaupt und Grace Samaan (beide vom Engelsburg-Gymnasium) letztlich gegen Jacke Sufin (Wilhelmsgymnasium) und Frieda Gruner (THS Homberg) durch, wobei die Jury und das Publikum sich von allen vier Debattantinnen beeindruckt zeigten.
Die Qualifikationsdebatten der Altersklasse II (Jahrgänge 11 bis 13) drehten sich darum, ob in Neubaugebieten nur noch Mehrfamilienhäuser gebaut werden sollten. In der Finaldebatte zu der Streitfrage, ob auch Privathaushalte zur Katastrophenvorsorge verpflichtet werden sollten, überzeugten Friederika Schulz und Katharina Tscherner am meisten (beide vom Wilhelmsgymnasium). Doch auch Matteo Philippi (Engelsburg-Gymnasium) und Felix Macht (THS Homberg) waren gut vorbereitet, sodass das Publikum sich durch die Debatte gleichermaßen unterhalten und bestens informiert fühlte.
Die Jurys, drei Personen je Debatte, setzten sich vor allem aus Lehrkräften der vier beteiligten Schulen zusammen. Unterstützt wurden sie dankenswerterweise durch ihre Kollegen Marcus Grebe und Clemens Brodthage von der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule Kassel. Außerdem freute man sich, dass sich auch Alicia Zinn, eine ehemalige Schülerin der GHS Borken, und Ayla Bösel, eine Schülerin des Wilhelmsgymnasiums und Jugend-debattiert-Landessiegerin des Jahres 2022, als Jurorinnen betätigten. Jasmin Mart, die neben Hannah Ebert, Marica Ohnstedt und Moritz Ahrend im Dezember das Schulfinale der GHS Borken erreicht hatte, begleitete den Regionalwettbewerb als Zuschauerin und moralische Unterstützung für ihre Mitschülerinnen. Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten die WG-Talente Beatriz Pfurr (Gesang) und Ansgar Federbsuch (E-Piano).
Auch wenn die Beteiligung am Regionalwettbewerb für die GHS Borken nur bedingt mit Erfolg gekrönt war, überwog die Erleichterung darüber, dass die Debatten überhaupt wieder in Präsenz stattfinden konnten. Im Übrigen freuten sich viele Schülerinnen und Schüler auch dann über die Wettbewerbserfahrung, wenn sie das Finale ihrer Altersklasse leider nicht erreicht hatten. Immerhin bietet sich den meisten Jugendlichen im nächsten Jahr die Gelegenheit, erneut am Wettbewerb teilzunehmen. Darüber hinaus stelle Jugend debattiert eine Abwechslung zum Unterrichtsalltag dar, man könne schulübergreifende Kontakte knüpfen, neue Eindrücke gewinnen und das Selbstbewusstsein stärken. Nicht zuletzt beschäftige man sich zwar auch im herkömmlichen Unterricht mit aktuellen Fragestellungen von politischer und gesellschaftlicher Relevanz; durch Jugend debattiert geschehe das aber noch pointierter und konkreter. Das zeigt wohl, dass – einem Motto des Programms entsprechend – „Kontroversen lohnen“.